ADFC Jahresrückblick 2023 - ADFC Hamm

ADFC Jahresrückblick 2023

Was für ein Jahr. Als wenn Hitzerekorde, Starkregen und Erdbeben nicht reichen, machen sich die Menschen das Leben untereinander zur Hölle. Dagegen setzen wir im ADFC das Miteinander.

Eine Studie der Fernuni Hagen hat gerade erst ergeben: Radverkehr in Großstädten stärkt den Zusammenhalt. Wo Rad gefahren wird, erleben Menschen ihre Umgebung, ihr Viertel intensiver und engagieren sich mehr. 

Auch in diesem Sinne war 2023 ein erfolgreiches Jahr für den ADFC in Hamm. Angefangen im Februar mit der ersten Nachhaltigkeitsmesse, organisiert von FUgE e.V. und VHS.  Dutzende Aussteller und hunderte BesucherInnen im rappelvollen Kleistforum. Vier gut besuchte Workshops zur Navigation mit Smartphone und zu Reifenpannen. Viele wertvolle Kontakte. Der ADFC hat Menschen in Hamm zueinander gebracht, ob beim Mobilitätstag im April, der kidical mass im Mai, der Einweihung des Erlebensraum Lippeaue im Juni oder beim Eine-Welt-und-Umwelttag im September. 

Der ADFC Hamm setzt viele in Bewegung: Tausende beim Sattelfest und hunderte im Kurhausgarten beim Fahrradmarkt, 200 bei Hamm radelt zusammen mit Hospizverein und Fahrradfreunden, eine lange Schlange bei der Codierung von Fahrrädern im Juli, Dutzende bei intensiven Diskussionen im Radlerstammtisch.

Wir werden wahrgenommen, gehört, sind erster Ansprechpartner für Stadt und Politik, wenn es um das Thema Rad geht. 

Wir setzen Themen: Z.B. Tempo 30, Fahrradpiktogramme, eine neue Brücke über Lippe und Kanal.

Die Stadt Hamm will bis 2035 klimaneutral werden, d.h. nicht mehr CO₂ ausstoßen als kompensiert werden kann, z.B. durch Wald, Moore, begrünte Häuser. 

Der Verkehr ist der einzige Sektor, der in den letzten Jahren mehr CO₂ ausstößt. Auch in Hamm macht das ein Drittel der Menge aus. Fahrradfahren hilft beim Umbau zu einer gesunden, leiseren, menschengerechten Stadt mit mehr Platz. Das Rad ist der Schlüssel, heißt es im Masterplan Mobilität. „Das Fahrrad ist der bedeutendste Baustein für eine Verkehrswende“. Weil fast jeder Rad fahren kann, es günstig ist und auch die Infrastruktur relativ preiswert.

Beim Auftakt zum Masterplan war der ADFC dabei, ebenso beim Kolloquium im September und beim Straßenfest am Feidikforum kurz danach.

Aber es gibt auch Anzeichen für ein Rollback bei der Verkehrswende. Die Novelle zur StVO ist im Bundesrat gescheitert, am Widerstand der CDU-regierten Länder. Die Bundesregierung hält an klimaschädlichen Subventionen fest, trotz Geldnot. In Hannover ist die rot grüne Koalition geplatzt, weil die SPD keine autofreie Innenstadt will. Wir sehen: Gerade bei Gegenwind braucht es einen langen Atem.

Wir stricken seit November am Touren und Veranstaltungsprogramm 2024. Es gibt einige neue Angebote: Z. B. eine Biohoftour und eine Tour zum Fahrradsommer Industriekultur.

Unsere Bilanz kann sich sehen lassen. Unser Spektrum ist sehr breit, wir sind Reiseveranstalter, Anlaufstelle, Treffpunkt, Servicepartner, Berater, Lobbyisten.

Wir sind zum Glück nicht allein. Wir sind Teil eines Netzwerks. Dazu gehören das FUgE e.V. und ihre Mitglieds-Vereine wie VCD, die Polizei, die Stadtschulpflegschaft, VHS, Fahrradfreunde …

Wir haben noch viele Wünsche offen, nicht alle Anfragen können wir bedienen, z.B. nach einer Radfahrschule. Eine Aufgabe fürs nächste Jahr ist Ausbildung zum zertifizierten Radtourenleiter. Wer bei uns  mitmachen will, ist gerne gesehen, z. B. als Tourguide oder bei der Besetzung des Fahrradbüros.

Wir haken uns unter. An uns kommt keiner vorbei.  Zusammen können wir alles erreichen.

Wir wünschen allen Freunden und Freundinnen des ADFC und des Fahrrads erholsame Feiertage und einen schwungvollen Start ins Neue Jahr.

Rainer Wilkes
für den Vorstand des ADFC Hamm


https://hamm.adfc.de/neuigkeit/adfc-jahresrueckblick-2023

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