Radschnellweg RS1 im östlichen Ruhrgebiet endlich beschleunigen - ADFC Hamm

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Hamm e. V.

Pressetermin mit ADFC-Spitzen

von links: Werner Wülfing (ADFC Unna), Werner Balnke (ADFC Dortmund), Andreas Abels (ADFC Kreis Unna), Helmut Papenberg (ADFC Unna), Walter Hupfeld (ADFC Hamm) © ADFC Kreis Unna

Radschnellweg RS1 im östlichen Ruhrgebiet endlich beschleunigen

ADFC Kreisverbände Hamm, Dortmund und Kreis Unna fordern schnelleren Ausbau des Radschnellwegs Ruhr

Radschnellweg RS1 im östlichen Ruhrgebiet endlich beschleunigen
- und nicht zur Schnecke machen lassen

Der Radschnellweg Ruhr RS1 muss schnellstmöglich fertig geplant und vor allem gebaut werden. Das fordern die Kreisverbände Dortmund, Kreis Unna und Hamm des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs in einem Appell an die Landtagskandidat*innen.

2014 wurde schon die Machbarkeitsstudie vorgestellt. Als international beachtetes Modellprojekt gestartet, ruht der Radschnellweg inzwischen auf der Standspur. Von den 110 Kilometern, über die Radler*innen von Duisburg quer durch das Ruhrgebiet bis nach Hamm pendeln sollen, sind erst Teilstückchen fertig. Ausgerechnet im östlichen Ruhrgebiet ist gerade mal ein Kilometer als Fahrradstraße im Dortmunder Kreuzviertel realisiert. Im Kreis Unna und Hamm steht acht Jahre nach Veröffentlichung der Machbarkeitsstudie noch nicht einmal eine Trasse fest.

"Die neue Landesregierung muss die Chance dynamisch erwecken!", sagen die ADFC-Spitzen: „Zur Eröffnung der Internationalen Gartenbauausstellung 2027 in der Metropole Ruhr muss der RS1 zwischen Dortmund, Kreis Unna und Hamm weitgehend fertig sein.“ Die Leitfrage dieses Großprojektes lautet: „Wie wollen wir morgen leben?“ Ein komfortabler Radschnellweg verbindet die Gartenorte und ist Zubringerspur für Auswärtige, sagen die Fahrradaktivist*innen. Vor allem aber im Alltagsverkehr könne der RS1 die Straßen täglich um fast 100.000 Autofahrten entlasten, wenn man den gewünschten Radfahranteil von 25 Prozent zugrunde lege. Denn: Rund 390.000 Menschen zählt das Statistischen Landesamt allein in Dortmund, Unna, Kamen, Bergkamen und Hamm entlang der RS1-Trasse als tägliche Ein- und Auspendler. Menschen, die innerhalb der Kommunen täglich unterwegs sind, sind dabei nicht berücksichtigt.

Warum der Radschnellweg im Schneckentempo kriecht? Zunächst fehlte dem Landesbetrieb Straßen NRW, der im Kreis Unna den RS1 plant, das nötige Personal, dann die nötige Priorität. Zusätzlich ergaben sich 2019 in bei der späten umweltfachlichen Voruntersuchung noch mögliche Konfliktpunkte, die dann wieder zu ganz anderen Trassenuntersuchungen führten. Nach letztem Stand wären die endgültigen Planungen und Genehmigungen frühestens in vier Jahren abgeschlossen. Damit wäre ein Baubeginn nicht vor 2026 möglich. Eine Fertigstellung in diesem Jahrzehnt wird immer fraglicher.

Es geht schneller, sagen die Fachleute des ADFC: „Die Behörden einschließlich Bezirks- und Landesregierung müssen alle Mittel der Planung und Genehmigung ausschöpfen, um den RS 1 ab Dortmund, im Kreis Unna bis nach Hamm zu beschleunigen. Wenn geeignete Teilabschnitte mit eigenständiger Netzfunktion von max. 6 km Länge gebildet werden, lässt das Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetz für NRW eine schnellere Einzelfallprüfung statt einer aufwendigen UVP zu. Entscheidet sich der Landesbetrieb dann zum Verzicht auf eine langwierige Planfeststellung, kann das Baurecht durch den sogenannten „Fall unwesentlicher Bedeutung“ viel schneller erlangt werden.“ Eingriffe in private Grundstücke, in die vorhandenen Wald- und Grünflächen sowie Biotope könnten auch vermieden werden, wenn der Radweg an einigen Stellen vom Fußweg getrennt verliefe. Wichtig sei: Statt den jetzt alternativ diskutierten Umwegtrassen über Werne und abseits der ehemaligen Bahntrassen und Kanalwege müsse wieder „die schnellste und direkteste Verbindung wie in der Machbarkeitsstudie gewählt werden“, sagt der ADFC. Denn gerade entlang dieser Strecke liegen heute schon große Wohn- und Gewerbegebiete. Denen sollte die Alternative zum Autostau auch direkt angeboten werden, fordern die ADFC-Spitzen. „Wenn die Landesregierung für den Bau von Autobahnbrücken kurzfristig alle Hindernisse räumen will, dann muss das für den Bau der Radschnellwege erst recht möglich sein.“

Die Chancen für Umweltentlastung und innovative Projekte entlang dieser Trasse werden die Rad-Lobbyisten in Aktionen vor und nach den Landtagswahlen am 15. Mai erfahrbar machen!

Downloads

Radfahrende demonstrieren vor dem Bahnhof Königsborn

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ADFC-Spitzen im Pressegespräch

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