Im März 2020 beschloss die Bezirksvertretung Bockum-Hövel einstimmig, auf der Römerstraße zwischen Flügeldamm und dem Damm nördlich der Lippe eine bauliche Überquerungshilfe einzurichten. Grundlage war ein Antrag der Grünen, der sogar vorschlug, die Maßnahme zunächst mit Farbmarkierungen umzusetzen. Die Verwaltung reagierte damals schnell, kürzte die Linksabbiegerspur und markierte eine provisorische Querungshilfe. Und dann? Nichts mehr.

Drei Jahre später, im August 2023, fragte die Fraktion der CDU nach, wann denn nun der Beschluss umgesetzt würde. Die Antwort der Verwaltung klingt nüchtern:

„Aus Verkehrssicherungsgründen ist eine feste bauliche Lösung nicht erforderlich. Radfahrer und Fußgänger nutzen im näheren Umfeld überwiegend den Weg über den Mitteldeich. Hier ist der Übergang über die Römerstraße mit einer Signalanlage gesichert. Die Frequentierung der angesprochenen Stelle ist nicht gegeben und damit wird die erforderliche Zahl der kreuzenden Verkehrsteilnehmer, die für eine weitere Anordnung erforderlich, nicht erreicht. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit der sicheren Querung anhand der sehr auffällig aufmarkierten Querungshilfe, die unauffällige Unfalllage bestätigt dies.“

Mit anderen Worten: Alles bestens, kaum jemand quert hier und die Markierung reicht völlig aus.

Wer die Stelle jedoch kennt, weiß, dass sie rege genutzt wird. Seit der Asphaltierung des Heinz-Kruse-Wegs fahren viele Radfahrende auch aus Herringen lieber nördlich der Lippe. Der Mitteldamm ist mit seiner oft matschigen Oberfläche und den steilen Rampen dagegen wenig einladend. Aktuell ist er wegen der Sondierungen am Düker für zwei Monate gesperrt. Nach Baubeginn des Dükers wird die Sperrung aber sicher langfristig sein.  Deshalb wurde offiziell der Weg nördlich der Lippe als Umleitung ausgewiesen – genau über die fragliche Querungsstelle.

Und siehe da: Plötzlich hält es auch die Verwaltung für angebracht, die Querung sicherer zu machen. Eine temporäre Überquerungshilfe wurde eingerichtet. Es geht also – wenn man nur will.

Der ADFC Hamm fordert nun, den ursprünglichen Beschluss der Bezirksvertretung endlich umzusetzen und eine bauliche Überquerungshilfe zu installieren. Diese würde dauerhaft zu einer erhöhten Sicherheit von Fußgängern und Radfahrern beitragen.